MUSIKVEREIN                           IN ZOLLING e.V.

Brilliante Blechbläser rocken den Dom

Brilliante Musiker von geradezu rührender Bescheidenheit, ein Musterbeispiel von Zusammenarbeit einen Alleinunterhalter als Dirigenten und natürlich ein Konzertprogramm, das den Dom in Freising rockte, gab es am Sonntagabend für rund 800 begeisterte Besucher in Freising. Dass das Wetter selbst den Regen erfahrenen schottischen Dirigenten Bob Ross narrte und mittendrin ein Umzug vom Dom-Innenhof ins Dom-Gymnasium Freising nötig wurde, tat der Stimmung keinen Abbruch. Eher im Gegenteil, denn so blieben zahlreiche Besucher auf den Emporen gleich stehen und konnten bei den letzten Liedern so richtig mitswingen.

Eingestimmt wurde das Publikum vom Zollinger Blasorchester unter der Leitung von Thomas Schmidt, doch den echten Eröffnungskracher hatte sich „Blechschaden“ vorbehalten. Mit Richard Strauß „Zarathustra“ wurden mühelos sogar die Domglocken übertönt. „Woodstock ist nichts dagegen“, war sich der quirlige Dirigent Bob Ross sicher, der immer wieder Party-Stimmung forderte, denn „Sie müssen essen und trinken, damit das Zollinger Orchester nach Amerika fahren kann!“

Obwohl sie von Bob Ross gerne mal auf die Schippe genommen wurden – „Er spielt mit geschlossenen Augen, damit er das weinende Publikum nicht sieht“ – brillierten die „Blechschaden“-Musiker auch als Solisten. Keiner beispielsweise spielt das tiefe C so tief wie Tom Walsh, der sich mit seiner Tuba gleich hinlegte. Ross hintergründige Informationen zu klassischen Werken wie „Albinoni war glücklich verheiratet, aber seine Frau nicht“, wechselten sich ab mit Modernem von Michael Jackson oder dem mitstampf-mitreißenden  „Queen“-Medley. Den Unterschied zwischen deutschen Kakerlaken und „La Cucaracha“ erlebten die Gäste ebenso wie einen rasanten Hummelflug.

Viele Überraschungen gab es außerdem: so den Auftritt von Katrin, Tochter des „Blechschaden“-Trompeters Franz Unterrainer, der wohl nicht der einzige war, dem ihre stimmgewaltigen Musical-Songs eine Gänsehaut des Gefallens brachten. Mit Alphörnern, aber auch Gartenschläuchen wurde geblasen, und selbst die fünf Zugaben von „Smoke on the water“ bis Radetzkymarsch, die letzten wieder zusammen mit dem Zollinger Blasorchester , wollten kaum genügen: Ovationen für „Blechschaden“ und dann – Party in Freising!

Letzte Änderung am Donnerstag, 4. April 2013